Lerntheorien gibt es wie Sand am Meer, aber nicht jede ist immer so erfolgreich anzuwenden, wie man es sich vielleicht wünscht.
Im Folgenden werden wir eine Übersicht zu vier ausgewählten Lerntheorien geben und dabei uns besonders darauf fokussieren, welche dieser Lerntheorien am besten als Grundlage für eLearnings geeignet ist.
Die vier Lerntheorien sind der Behaviorismus, der Kognitivismus, der Konstruktivismus und der Konnektivismus.
Behaviorismus
Starten wir mit dem Behaviorismus. Diese Theorie geht vom Reiz-Reaktions-Lernen aus und bezieht sich unter anderem auf die klassische Konditionierung. Der Behaviorismus wurde geprägt durch die Wissenschaftler Watson, Skinner und Pawlow. Der Nordamerikaner Watson gilt als Begründer der Theorie. Skinner hat später diese weiter ausgebaut. Die Theorie arbeitet mit dem Black-Box-Modell. Ein auf einen Organismus wirkender Reiz aus der Umwelt, ein sogenannter Input, führt dabei zu einer gewissen Reaktion. Diese Reaktion wird auch als Output bezeichnet. Was im Organismus selbst passiert, also menschliche Emotionen, Motivation, Absicht usw., wird als Black Box behandelt und ist nicht von Bedeutung.
Kognitivismus
Sehen wir uns als nächstes den Kognitivismus an. Hierbei stehen die individuelle Informationsverarbeitung und die jeweiligen Denk- und Verarbeitungsprozesse des Lernenden, also kognitive Prozesse – wie der Name der Lerntheorie schon besagt, im Mittelpunkt. Das Denken und Gedächtnis spielen nach dieser Theorie eine wichtige Rolle. Anders als beim Behaviorismus werden vor allem die Prozesse und Zustände, die zwischen Reiz und Reaktion, also in der sogenannten Black-Box liegen, betrachtet. Der Lernende verarbeitet nach dieser Theorie neue Informationen unter Einbezug des bereits vorhandenen Wissens und fügt sie in ein Netz von vorhandenem Wissen ein. Hierbei hat somit nicht nur die Wirkung der Umweltreize für das Lernen eine Bedeutung, sondern auch, wie der einzelne Mensch diese wahrnimmt, gedanklich verarbeitet und bewertet. Beim Kognitivismus hebt sich der Mensch durch die Fähigkeit zu denken auch wesentlich von den Tieren ab.
Konstruktivismus
Nun zum Konstruktivismus. Diese Theorie besagt, dass Lernprozesse eine individuelle Konstruktion bzw. Repräsentation der Realität darstellen. Jeder Mensch schafft sich demnach seine eigene Wirklichkeit. Die Lernprozesse hängen sehr stark vom Lernenden und seinen Erfahrungen ab. Man nimmt dabei durch die Sinnesorgane Reize wahr und verarbeitet sowie interpretiert diese im Gehirn. Bisherige Erfahrungen und Einstellungen beeinflussen diese Verarbeitung und führen zu unterschiedlichen individuellen Ergebnissen.
Konnektivismus
Und zu guter Letzt nun noch zum Konnektivismus. Dies ist eine moderne pädagogische Interpretation des Konstruktivismus. Hierbei wird der Mensch nicht als isoliertes, sondern vernetztes Individuum angesehen. Wissen wird sozial durch Netzwerke generiert. Lernen wird dabei als Prozess angesehen, der neue Verbindungen zu anderen, bereits bestehenden Knoten schafft und somit ein persönliches Lernnetzwerk aufbaut. Es geht dabei also nicht mehr nur um das „Wissen was“ und „Wissen wie“, sondern auch um das „Wissen wo“. Das Wissen kann dabei von der lernenden Person selbst, einer anderen Person, von Büchern, dem Internet, Videos, Podcasts oder anderen Quellen bezogen werden. Die Schlüsselkompetenz des Lernens stellt dabei die Fähigkeit dar, Verknüpfungen zwischen vielfältigen Informationen zu schaffen und diese weiterzuentwickeln. Verteiltes Wissen wird dabei also aufgespürt und für sich selbst nutzbar gemacht und konstruktiv in das eigene Wissensnetz eingebunden. Die Kapazität sich neues Wissen zu verschaffen, ist dabei wichtiger als das aktuell verfügbare individuelle Wissen.
Fazit
Und nun zur Frage, welche dieser vier Lerntheorien am besten für eLearnings geeignet ist. Im Grunde genommen können alle diese Lerntheorien als Basis für die Erstellung guter eLearnings dienen. Ausschlaggebend sind hierbei die Lernziele, die Zielgruppe und die davon abgeleiteten Lerninhalte. Doch am besten eignet sich grundsätzlich für eLearnings die letzte vorgestellte Theorie, der Konnektivismus. Da er mit der veränderten Welt mit der stärkeren Vernetzung und dem Trend der Digitalisierung am besten vereinbar ist. Bei eLearnings sollten daher die Lerninhalte aus unterschiedlichsten, auch frei im Internet verfügbaren Quellen, dargeboten werden. Konkret kann man dabei an Internetseiten, Lernvideos, Podcasts, Skripten oder anderer öffentlich zugänglicher Literatur denken. Die Lernenden sollten dabei, angepasst an ihr Vorwissen und ihre Lernvoraussetzungen, die Möglichkeit haben, die Lerninhalte, angeleitet und unterstützt durch die Lehrperson, selbständig mit Hilfe dieser Quellen zu erarbeiten.
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